Stadträume für Bildung gestalten (Teil 3/4)

Dokumentation des Großstadtnetzwerks

Art:

Ort:
Online
Veranstaltung
via Teams
Datum: 
Mittwoch, 17. März 2021 - 9:00 bis Donnerstag, 18. März 2021 - 11:45
Wie kann in Quartieren ein hochwertiges und bedarfsgerechtes Bildungs- und Begegnungsangebot zur Verfügung gestellt werden? Welche baulichen Maßnahmen können das lebenslange Lernen im Quartier unterstützen? Wie können pädagogische Ansprüche und räumliche Gestaltung Hand in Hand gehen? Was sind die Gelingensbedingungen für eine ressortübergreifende Zusammenarbeit in der Kommune?  
 
In der bildungswissenschaftlichen Debatte wird zunehmend der Blick auf das Quartier gerichtet: Denn eine sozialräumliche Betrachtung und Handlungsorientierung von bildungsrelevanten Entwicklungen ermöglichen es, lokale Bildungslandschaften bedarfsorientiert zu planen und weiterzuentwickeln. Um jedoch stimmige Lösungen für pädagogische und bauliche Fragen zu erarbeiten, bedarf es im Rahmen des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den bildungsrelevanten Ämtern sowie der Stadtentwicklung. Besonders beim Aufbau und der Weiterentwicklung (neuer) Quartiere und Lernorte kann diese ressortübergreifende und multiprofessionelle Zusammenarbeit erprobt werden. 
 
Der dritte Teil des Großstadtnetzwerks nahm integrierte Lernorte im Quartier in den Blick und fokussierte dabei auf Fragen der sozialräumlichen Öffnung ins Quartier, Koordination und Steuerung sowie die räumliche und bauliche Gestaltung. 

Aus der Praxis I | Die Quartiersschule Ihmelsstraße im Leipziger Osten

In ihrem Beitrag stellte Marlen Försterling, Stadt Leipzig, die neu geplante Quartiersschule im Leipziger Osten vor, die Oberschule und Gymnasium sowie weitere Bildungs- und Unterstützungsangebote auf einem Gelände vereint. Bei der Planung und Umsetzung des Bau- und Entwicklungsvorhabens steht insbesondere die Nutzung von wechselseitigen Potentialen der Bildungseinrichtung und des Stadtteils mit seinen Einwohnerinnen und Einwohnern im Vordergrund.  

Die Quartiersschule schafft Vernetzung in den Stadtteil. Die Ausrichtung der Stadtteileinrichtungen soll an die Bedürfnisse der Menschen im Quartier angepasst sein. Dafür holen wir  uns immer wieder Rückmeldung und Ideen aus dem Beteiligungsgremium ‚Forum Leipziger Osten‘ ein.

Marlen Försterling, Stadt Leipzig

Das „Forum Leipziger Osten“ ist als ein Gremium der Bürgerinnen und Bürger der Kernpunkt der Entwicklung der Bildungslandschaft im Leipziger Osten und wurde bereits im Jahr 2004 ins Leben gerufen.  

Video

Quartiersschule Ihmelsstraße im Leipziger Osten, M. Försterling (Amt für Wohnungsbau Stadt Leipzig)

Video of Quartiersschule Ihmelsstraße im Leipziger Osten, M. Försterling (Amt für Wohnungsbau Stadt Leipzig)

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Aus der Praxis II | Der Campus Rütli in Nordneukölln 

In der Öffentlichkeit wurde lange Zeit ein prekäres und drastisches Bild der Situation in Neukölln und insbesondere der Rütli-Schule gezeichnet. Dies spitzte sich zu in einem Brandbrief der Lehrkräfte der ehemaligen Hauptschule im Jahr 2006. 

Dieser Brandbrief löste ein großes Medienecho aus, die Fokussierung auf die Schule war so stark, dass politisches Handeln notwendig und ein solches Projekt wie der Campus Rütli möglich wurde.

Katharina Riedel, Campusmanagerin

Seitdem ist viel passiert und ein neuer, offener Lernort im Quartier ist entstanden, der heute als ein Symbol für Aufbruch und die Chance zum Neubeginn gilt. Ein Ort, an dem Vielfalt und Diversität als Chance betrachtet wird, aber auch mit neuen Herausforderungen wie Verdrängung und Gentrifizierung umgegangen werden muss. 


Was verbinden Sie mit den Begriffen "Neukölln" und "Rütli-Schule"? 

Abfrage Neukölln und Rütli-Schule

Im Video berichtet die Campusmanagerin Katharina Riedel von den Anfängen in der politischen Steuerungsrunde, den Funktionen und Aufgaben des Campus-Teams und über die Zusammenarbeit der Einrichtungen auf dem Campus. Außerdem teilt sie ihre Erfahrungen aus der Praxis und stellt zwei Beispiele der Zusammenarbeit im Sozialraum auf dem Campus vor.   

Es sollte uns allen vor allem um die Kinder und Jugendlichen gehen. Und sie profitieren sehr viel von den Kooperationen mit den Einrichtungen im Sozialraum.

Katharina Riedel, Campusmanagerin

Video

Campus Rütli - ein integriertes Bildungsprojekt in Nord-Neukölln, Katharina Riedel (Campusmanagerin)

Video of Campus Rütli - ein integriertes Bildungsprojekt in Nord-Neukölln, Katharina Riedel (Campusmanagerin)

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Weitere Informationen:

Aus der Praxis III | Der Campus Efeuweg in der Gropiusstadt 

Mit dem Campus Efeuweg in der Berliner Gropiusstadt entsteht eine offene Bildungslandschaft, die neben einer Gemeinschaftsschule und dem Oberstufenzentrum Lise-Meitner auch eine Kita sowie eine Campusbibliothek umfasst. Das Zentrum für Sprache und Bewegung bereichert den Campus als Ort des lebenslangen Lernens für alle Anwohnenden und auch ein Jugendzentrum, Fußballstadion und das Bad Gropiusstadt sind Teil der vielfältigen Bildungslandschaft. 
 
In ihrer Präsentation zeigte Nehayet Boral, Projekt- und Verwaltungsleitung des Campus Efeuweg, den Teilnehmenden der Veranstaltung zahlreiche bauliche und die Raumnutzung betreffende Planung und Überlegungen. Auch die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis und daraus resultierende Anpassungen an die Bedürfnisse der Menschen vor Ort waren Gegenstand der Ausführungen.  

Im Zentrum des Raumnutzungskonzepts steht eine multifunktionale Nutzung der Räume für die verschiedenen Einrichtungen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen. So ist beispielsweise eine Mehrfachnutzung des Bistros und der Campusgalerie mit anliegenden Musikräumen vorgesehen, etwa für Veranstaltungen. Auch die Außenanlagen sollen ausreichend Begegnungsräume, Grünflächen, Sitzgelegenheiten zur Erholung und Sportmöglichkeiten bieten. Dafür wurden die Bedarfe der Nachbar:innenschaft im Rahmen des Masterplans und vier Beteiligungsveranstaltungen ermittelt, die Umsetzung befindet sich derzeit in der Planungsphase.

Weitere Informationen: 

Das Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte

Das Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte ist ein bundesweites Netzwerk von Kommunen, die ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement aufbauen und weiterentwickeln, um für aktuelle Herausforderungen im Bildungsbereich ressortübergreifende Lösungen zu erarbeiten. Die Treffen fördern den städteübergreifenden Praxis- und Erfahrungsaustausch und bieten die Zeit sowie einen vertraulichen Rahmen für kollegialen Austausch und Vernetzung. Zudem bietet es ein Forum, um Einblicke in gute Praxis vor Ort zu erhalten und Zukunftsthemen für das DKBM zu diskutieren. Ein Einstieg ins Großstadtnetzwerk ist jederzeit möglich.


 

Ansprechperson