

Dr. Daniel März
Nach einer Begrüßung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Person von Tom Evers erfolgte ein kurzer Impulsvortrag zum Thema „Externe Kooperation“ durch Katja Geerdes, Standortleitung Transferagentur für Großstädte in Bremen.
In der Kooperation mit externen Akteuren richteten die Podiumsgäste ihren Blick zunächst auf die Verwaltung selbst: Sie betonten, dass es bei den Verwaltungen aktuell noch viel Potenzial für eine Öffnung nach außen gäbe. Zwar funktioniere die Kooperation mit externen Akteuren oft schon in einzelnen Bereichen und bilateral sehr gut, was aber fehle, sei eine stärkere Systematisierung und Institutionalisierung dieser Kooperationen. Für die Koordinatorinnen und Koordinatoren sei hier also viel Handlungspotenzial vorhanden. Um Kooperationen zielführend weiterzuentwickeln, sei es hilfreich, genau mit den Akteuren in Kontakt zu treten, die bereits in eine ähnliche Richtung schauen und Motivation mitbringen, „anzupacken“. Hierfür komme es darauf an, ein gutes Gespür für die anderen Akteure und deren Anliegen zu bekommen. Genauso wichtig sei es aber auch, „dran zu bleiben“ und zu lernen, damit umzugehen, wenn man temporär nicht so gut vorankommt, wie geplant. Markus Rempe bestärkte die Teilnehmenden darin, durchaus etwas zu wagen und eine gewisse „Lust am Scheitern“ mitzubringen. Denn klar sei, dass Verwaltungsstrukturen an sich nicht per se für Kooperationen ausgerichtet seien. Veränderungen voranzutreiben bedeute vielmehr, internen Widerständen zu begegnen und mit diesen gewissenhaft umzugehen. Die Koordinatoren selbst seien damit quasi am Puls der Zeit, denn „der Bedarf an Kooperationen und dessen Koordination wird in den Kommunen wachsen, einfach auf Grund der zunehmenden Komplexität der Aufgaben“, so Dieter Assel.


Je größer der politische Rückhalt, desto größer kann man denken. Ist der politische Rückhalt klein, sollte man auch erst einmal klein denken.
Markus RempeAus dem Publikum wurde die Diskussion auf die Frage gelenkt, welche Beteiligungsmöglichkeiten es für die Neuzugewanderten selbst gibt, als zentrale Vertreter der Zivilgesellschaft und als Interessensvertretung ihrer Zielgruppe zu agieren. Besonders auf der operativen Ebene gibt es bereits viele unterschiedliche Formen der aktiven Einbindung Neuzugewanderter, doch es müsse zukünftig eine weitere Öffnung der Verwaltungsstrukturen und Diskurse geben, so Dieter Assel. Für ihn ist klar, dass es bei der aktiven Beteiligung Neuzugewanderter darum geht, neue Formate zu entwickeln, damit sie aktiv ihre eigene Lebensentwicklung vor Ort mitgestalten können. Herauszuarbeiten, was dies konkret übersetzt auf die eigenen kommunalen Strukturen bedeutet, werde die Kommunen in den kommenden Jahren beschäftigen, so Dieter Assel, denn „die Zukunft wird den Kommunen gehören, denen es gelingt, diese Prozesse als Teil einer integrativen Stadtentwicklung zu begreifen und das kann nur beteiligungsorientiert geschehen.“ Genau hier liege ein großes Potenzial im Programm der Kommunalen Koordinatorinnen und Koordinatoren, diesen Prozess schon jetzt aktiv mitzugestalten.
In fünf parallelen Workshops stellten Referentinnen und Referenten Beispiele guter Praxis aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Kommunalen Koordinierung vor. Im Mittelpunkt standen Ausgangslagen, Rahmenbedingungen, Prozesse.
Zusammenarbeit zwischen KAUSA und ehrenamtlichen Jobpaten: „KAUSA vor Ort – Beratungstage im ländlichen Raum“
In diesem Workshop wurde vor allem über die Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt bzw. Freiwilligen sowie über deren Gewinnung und die Etablierung gemeinsamer Arbeitsstrukturen gesprochen.
Im Verlauf der Diskussion wurde thematisiert, dass das Angebot von KAUSA in Konkurrenz zu etablierten Beratungsstrukturen von Jobcenter oder Jugendberufsagentur treten könnte und Interessenkonflikte entstehen könnten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die sehr individuellen Beratungs- und Begleitungsbedarfe der vielen Zielgruppen im Widerspruch zu Forderungen nach der Exklusivität gewisser Angebote stehen. KAUSA hat mit den Beratungstagen in erster Linie ein ergänzendes Begleitungsangebot geschaffen, das zudem in der betroffenen Region eine Angebotslücke schließt.
Da es in dem vorgestellten Praxisbeispiel die Freiwilligen selbst waren, die den Bedarf in ihren Kommunen erkannt und über die Freiwilligenkoordinatoren den Kontakt zu KAUSA gesucht hatten, war die Gewinnung von Freiwilligen in diesem Projekt keine Herausforderung. In dem Workshop wurde stattdessen darüber diskutiert, wie die sehr heterogene Gruppe der Freiwilligen insgesamt für die unterschiedlichen und zum Teil sehr spezialisierten Angebote ausgesucht und vorbereitet werden. Einige Teilnehmende berichteten von der Herausforderung, die geeigneten Freiwilligen für die benötigten Begleitangebote zu finden.
Auch wurde thematisiert, dass es mitunter schwerfalle, Freiwillige für bestimmte Tätigkeiten abzulehnen. Aufgrund der Vielfalt im Ehrenamt und der Vielschichtigkeit der Tätigkeiten, ist es schwer, allgemeingültige Gelingensbedingungen für diese Herausforderung zu identifizieren. In diesem Zusammenhang wurde noch einmal betont, dass es sich bei dem KAUSA-Projekt um ein ergänzendes Begleitangebot handelt. Für qualifizierte Tätigkeiten sei es hingegen wichtig, eine Struktur zu haben, in der das Ehrenamt vom Hauptamt unterstützt und vorbereitet werde. Hierzu müsse auch gehören, gegebenenfalls eine Personenauswahl für bestimmte Tätigkeiten zu treffen.
„Netzwerk Bildung & Sprache (BUS)“


Willst Du schnell vorankommen, dann mach es alleine! Willst Du ankommen, dann nimm Andere mit!
Teilnehmende des WorkshopsEin wichtiger Schlüssel zum Gelingen des Projekts war die Einsicht, dass es den Rückhalt von oben benötigt. In dem Fallbeispiel war es der Bürgermeister der kreisangehörigen Kommune, der aufgrund von Monitoring-Ergebnissen handeln wollte. In das Netzwerk sind viele interne und externe Akteure eingebunden. Damit das Netzwerk handlungsfähig bleibt, war es wichtig, dass die Rolle des „Kümmerers“ vergeben ist, der mit einer kleinen Kerngruppe die Termine vor- und nachbereitet. Auch die Einsicht, dass Systemveränderungen Zeit brauchen, wurde als Lösungsansatz herausgearbeitet. Es braucht eine Anbindung an eine übergeordnete Steuerungsstruktur bzw. an die strategische Ebene.
„Check Up Integration“ - Kooperative Maßnahmenentwicklung im Handlungsfeld Sprache

…für den Kooperationsprozess Zeit genommen werden sollte. Zeit, die man zwar häufig nicht hat, die man sich allerdings nehmen sollte, damit der Prozess wirklich gelingen kann.
Fazit der Teilnehmenden aus dem WorkshopKooperation zwischen Bildungskoordination und Hochschule in einem gemeinsamen Projekt zur Sexualbildung im Kontext Geflüchtete
Kooperativer Förderverbund „Im Dreisprung zur Ausbildung – Berufseinstieg von Geflüchteten“
In diesem Workshop wurde unter die Lupe genommen, wie es einem Landkreis mit einem hohen Zuzug Neuzugewanderter gelingen kann, passende Strukturen speziell für die Eingliederung in die duale Ausbildung zu etablieren. Gerade bei dem hohen Aufkommen an verschiedenen Programmen und dem Anspruch vieler etablierter Akteure, selbst eine koordinierende Rolle in diesem Prozess einzunehmen, kann es herausfordernd sein, die relevanten Stakeholder für solch ein Vorhaben zu gewinnen. Mögliche Strategien hierzu wurden von den Teilnehmenden diskutiert.
Reflexionsphasen
Hier steht Ihnen eine Auswahl der bearbeiteten Lösungsbäume der vier Fachveranstaltungen als Download zur Verfügung:
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Bildergalerie mit einigen Impressionen der Fachveranstaltung in Würzburg









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