

Dr. Daniel März
Am 26. Juni endete in Bremen die Reihe der vier Fachveranstaltungen. Auch zum Abschluss der Veranstaltungsreihe hatten die Teilnehmenden in Workshops und Diskussionsrunden die Möglichkeit, sich zu ihrer Arbeit kollegial und inhaltlich auszutauschen.
Nach einer Begrüßung durch das Bundesministerium für Bildung in Person von Tom Evers erfolgte ein kurzer Impulsvortrag zum Thema „Externe Kooperation“ durch Katja Geerdes, Transferagentur für Großstädte.
Die Podiumsgäste stiegen direkt in die Diskussion um die Rolle der Kommunalen Koordinatorinnen und Koordinatoren ein: Kooperation mit externen Akteuren sei kein Luxus, sondern Teil eines notwendigen Wandels innerhalb der Kommunen und der Verwaltungsstrukturen. „Die Verwaltung steht unter Druck: Neben Fachkräftemangel und zunehmender Diversität in der Bevölkerung spielt auch die Digitalisierung eine immer größere Rolle. Die Frage ist doch, welche Kompetenzen eine Verwaltung der Zukunft braucht. Die übergreifende Zusammenarbeit im Bereich Bildung bietet die Möglichkeit, Modelle für die dringend benötigte Verwaltung der Zukunft zu entwickeln“, so Lutz Liffers. Die Kommunalen Koordinatoren seien nicht nur zu einer spannenden Zeit mit ihrer Funktion in der Verwaltung eingetroffen, sondern auch in einem Themenbereich, der die Notwendigkeit für Kooperationen wie ein Brennglas zugespitzt offenlege. „Bildung ist ein Lernfeld für relevante Ansätze und Lösungen, die Verwaltung braucht, um kooperatives Arbeiten im Querschnitt insgesamt weiter voranzutreiben “, so die Diskutanten. Gerade im Bereich der Integration Neuzugewanderter ins Bildungssystem seien Systemveränderungen sichtlich unabdingbar.


Wir sehen uns als aktive Bildungsgestalter – wir sind keine Kreisverwaltung, sondern eine Kreisgestaltung.
Markus RempeWichtig für die Kommunalen Koordinatorinnen und Koordinatoren – da waren sich die Podiumsdiskutanten einig – sei es, dieses Potenzial wahrzunehmen und gemeinsam mithilfe einer externen Kooperation mit anderen Akteuren zielgerichtete und nachhaltige Strukturen zu etablieren. Dabei ermutigte Markus Rempe die Kommunalen Koordinatoren dazu, Neues auszuprobieren – sogar wenn es das Risiko birgt, dass neue Ideen nicht immer sofort auf Anklang stoßen. Wichtig seien neben einem dezidierten Überblick über Bedarfslagen und bestehende Strukturen natürlich auch die zwischenmenschlichen Dimensionen von Kooperationen. Dabei sei es besonders wichtig, anderen Akteuren auf Augenhöhe zu begegnen. Nur so gelinge neben einer Mehrperspektivität auch die Entwicklung einer gemeinsamen Zielrichtung.


Vertrauen in Kooperation zu haben, ist eine der hohen Künste und gelingt nur mit Ausdauer und Nachsicht – auch mit sich selbst.
Andrea MayIn fünf parallelen Workshops stellten Referentinnen und Referenten ihre Beispiele aus der Praxis aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der kommunalen Koordinierung vor. Im Mittelpunkt standen Ausgangslagen, Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen zum Gelingen der Kooperation.
Aufbau- und Entwicklungsprozess der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe
Netzwerk Bildung & Sprache
Die Diskussion im Workshop drehte sich vor allem um die Fragen rund um den Auftrag und den Rückhalt durch die Politik. Auch die Sprachstandfeststellung und die unterschiedlichen Systematiken der Träger sowie die in Nordrhein-Westfalen abgeschaffte Sprachstandsfeststellung wurden thematisiert.


Je größer der politische Rückhalt, desto größer kann man denken. Ist der politische Rückhalt klein, sollte man auch erst einmal klein denken.
Markus RempeModell Migrantenklasse 18+ - Kooperationsmodell zwischen Berufsschule, Sprachkursträger (BAMF) und Jugendamt
Ein wichtiges Handlungsfeld in der Bildungsarbeit mit Neuzugewanderten ist die Zielgruppe der nicht mehr schulpflichtigen Migranten und Flüchtlinge, die Unterstützung bei der (Wieder-) Aufnahme ihrer formalen Bildung, ihrer Berufsorientierung und der Integration in Gesellschaft und Arbeit benötigen. In dem Workshop wurden die Prozessgestaltung des Kooperationsmodells zwischen Berufsschule, Sprachkursträger (BAMF) und Jugendamt „Migrantenklasse 18+“ vom landespolitischen Auftrag hin zum Modell der Kommune skizziert und zentrale Akteure, entwicklungsrelevante Prozessschritte, erfolgskritische Bedingungen vorgestellt und diskutiert.


Interesse an den Akteuren und dem was sie tun, Verhandlungsgeschick und sicher auch Humor helfen bei Kooperationen ungemein.
Andrea MaySteuerungsgruppe „Willkommen bei Freunden“
Reflexionsphasen
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Bildergalerie mit einigen Impressionen der Fachveranstaltung in Bremen















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