
Wie sieht Bildung im Jahr 2025 aus? Dieser Frage stellte sich Zukunftsforscher Prof. Dr. Gerhard de Haan von der FU Berlin im letzten Vortrag des Tages. Neben generellen Zukunftsperspektiven, die sich auf Lebensqualität, Politik, Ökologie, Ökonomie und Technologie bezogen, stellte er drei Szenarien der Zukunft im Bildungsbereich vor. Dabei wurde schnell klar: Kommunale Bildungslandschaften ist eine von Dreien.
Dem robusten formellen Bildungssektor prognostiziert die Forschung als Szenario 1 eine der drei Zukunftsperspektiven. Schule hat sich über die Jahrhunderte hinweg unabhängig jeder Innovation gehalten und angepasst, in der institutionellen Form jedoch nie grundlegend verändert. Einer der Gründe, wieso jedoch genau dieses System auch scheitern kann, erläutert de Haan folgendermaßen: „Schulen haben ein schlechtes Image und eine viel zu lange Reaktionszeit.“ Außerdem sei die einzelne Bildungseinrichtung oft schlicht überfordert.
Für schrumpfende Städte betont de Haan jedoch: „Lokal kumuliertes und gebundenes Wissen ist Standortfaktor. Wer das nicht erkennt, hat als schrumpfende Stadt schon verloren.“ De Haan redet in Bezug auf solche Städte sogar von einem „Bildungslandschaftszwang“. Zudem macht er auf die größte Gefahr aufmerksam, die von der Etablierung von kommunalen Bildungslandschaften und -management ausgehen: Das Risiko des pfadabhängigen Denkens.