
Art:
- Großstadtnetzwerk
- Sozialräumliche Bildungsstrategien: Um strategische Bildungsziele für bestimmte Nachbarschaften zu definieren, bietet es sich an, Instrumente der Stadtentwicklung zu nutzen, etwa gesamtstädtische oder stadtteilspezifische integrierte Entwicklungskonzepte.
- Sozialräumliche Datenbasierung: Die Integration von Daten und Berichtssystemen aus der Stadtentwicklung und dem Bildungsbereich kann eine breitere Basis an steuerungsrelevanten Informationen für Sozialräume bereitstellen.
- Arbeitsstrukturen: Ein DKBM muss nicht unbedingt Gremien und Strukturen mit Sozialraumbezug aufbauen; hier lassen sich Synergien mit der Stadtentwicklung nutzen – innerhalb von Verwaltung, aber auch im Sozialraum.
- Koordinationsaufgaben: Sowohl das DKBM als auch die Stadtentwicklung treiben Querschnittsaufgaben voran. Hier gilt es, die Verantwortung für verschiedene Teilprozesse zu klären und vorhandene Koordinationsressourcen gemeinsam zu nutzen.
Wo steht die Zusammenarbeit? Was braucht es in Zukunft?
Zu Beginn des Großstadtnetzwerks schätzten die teilnehmenden Kommunen in allen vier Arbeitsfeldern den aktuellen Stand der Zusammenarbeit von Bildung und Stadtentwicklung ein und bewerteten, wie wichtig eine weitere Entwicklung in den jeweiligen Bereichen ist.

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Dabei zeigte sich, dass für sozialbenachteiligte Quartiere bereits häufig quartiersbezogene strategische Bildungsziele entwickelt werden, dies für andere Quartierstypen aber noch selten geschieht. Viele Städte verfolgen zudem bereits Ansätze eines sozialräumlichen Bildungsmonitorings und diskutieren Ergebnisse anlassbezogen mit anderen Fachbereichen; die Verzahnung von Bildungs- und Stadtentwicklungsdaten erfolgt bisher aber nur selten systematisch. Sowohl auf Verwaltungsebene als auch im Sozialraum gibt es vielfältige anlassbezogene Arbeitsstrukturen. Die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter sahen hier aber eine stärkere Institutionalisierung als wünschenswert. Die gemeinsame Nutzung von Koordinierungsressourcen steht in vielen Kommunen noch am Anfang. Eine Weiterentwicklung in den benannten Bereichen schätzten die Kommunen dabei übergreifend als sehr relevant ein. Besonders die Frage, wie man von anlassbezogenen, persönlichen Kontakten zu institutionalisierten Prozessen und Strukturen kommt, beschäftigt viele Kommunen.
Der Blick in die Praxis: Auf dem Weg zum sozialräumlichen DKBM?
In Nürnberg unterstützt die Stabstelle Stadtentwicklung beim Oberbürgermeister die Entwicklung der Lern- und Bildungslandschaft Weststadt im Rahmen eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Dazu wurde ein ressortübergreifendes Gebietsteam eingesetzt, das den Prozess begleitet. Inhaltlich erarbeiteten das Referat für Schule und Sport, das Kulturreferat sowie das Referat für Jugend, Familie und Soziales ein gemeinsames Konzept. Im sogenannten forum Stadtentwicklung finden zudem übergreifende interdisziplinäre Diskussionen und Abstimmungen für die Weststadt und andere Sozialräume statt. Aktuell wird der Prozess gemeinsam mit dem Bildungsbüro um ein sozialräumliches Bildungsmonitoring ergänzt. Ziel ist es, Ressourcen und Erfolge der Lern- und Bildungslandschaft sichtbar zu machen und weitere Handlungsbedarfe abzuleiten.
Bildungsdaten mit Steuerungsstrukturen der sozialen Stadtteilentwicklung verbinden:
In Herne wird mit dem Monitoringinstrument „Wie geht’s dir? UWE“ erfasst, wie sich Umwelt, Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zueinander verhalten. Dazu kooperiert die Stadt mit der Ruhr Universität Bochum und adaptiert das kanadische Middle Years Development Instrument, um eine kleinräumige und institutionenscharfe Dauerbeobachtung der Lebensqualität und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Dazu werden in den Herner Schulen die Jahrgangsstufen 7 und 9 befragt. Als Ergebnis werden die Daten jeweils für die Schulen selbst, pro Schulform, für die Bezirke und für die Gesamtstadt aufbereitet. Zudem werden die Befunde in den Schulen und auf Sozialraumkonferenzen vorgestellt und diskutiert. Perspektivisch soll UWE das Herner Präventionsmonitoring erweitern und durch die aggregierten Daten auf Sozialraumebene quartiersspezifische Handlungsstrategien ermöglichen.
Diskussion der Praxisbeispiele und Entwicklungsperspektiven
Stadtteilspaziergang durch die Lern- und Bildungslandschaft Weststadt
Zum Abschluss des ersten Tages hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, den Nürnberger Westen bei einem Stadtteilspaziergang kennenzulernen. Dabei standen sowohl die Geschichte des Stadtteils als auch aktuelle Entwicklungen der Lern- und Bildungslandschaft im Fokus.
Quartiersentwicklung in benachteiligten Stadtquartieren: Arbeitsthesen zur Schnittstelle Bildung
Timo Heyn, empirica ag
Ein Fazit
Impressionen der Veranstaltung
Elisabeth Ries, persönliche Mitarbeiterin des Oberbürgermeisters und Leiterin des Bildungsbüros der Stadt Nürnberg, begrüßte die teilnehmenden Kommunen in der Kulturwerkstatt Auf AEG. Wo einst Maschinen liefen und dann lange Leerstand herrschte, gibt es nun einen Ort für Kunst, Kultur und Veranstaltungen wie das Großstadtnetzwerk.














