Stuttgart

Regelmäßige Bildungsanalysen als Grundlage für Qualitätsentwicklungsprozesse

Die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft versteht sich selbst als strategisch gestaltende Netzwerkagentur, die vielfältige Bildungsakteure und Interessen miteinander verbindet und dabei auf verschiedenen Handlungsebenen zwischen Politik, Verwaltung und lokalen Bildungsstrukturen agiert. Seit 2016 erstellt die Abteilung regelmäßig Bildungsanalysen als wissenschaftliche Grundlage für Qualitätsentwicklungsprozesse. 2018 wurde in Stuttgart ein erster umfassender Bericht zur Bildungssituation von Kindern im Grundschulalter veröffentlicht. 

  • Fläche: 207,35 km²
  • Einwohnerinnen und Einwohner: 623.738
  • Bevölkerungsdichte: 3.008 Einwohner je km²
  • Stadtgliederung: 23 Stadtbezirke und 152 Stadtteile
  • Aktuelle Förderprogramme: „Bildung integriert" und „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte"
  • Ansprechpersonen in der Kommune:
    Dr. Kornelius Knapp, Geschäftskreis IV: Referat Jugend und Bildung, Leiter Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft
    Yvonne Schütz, Geschäftskreis IV: Referat Jugend und Bildung, Stellvertretende Leitung BiP 
     

Die Transferagentur arbeitet seit 2015 mit der Stadt zusammen. Die Ziele der Zusammenarbeit sind festgehalten in einer Zielvereinbarung, die zunächst für die Förderphase bis 2020 galt und für die Förderphase 2021/2022 erneuert wurde.


„Die Idee der Bildungsgerechtigkeit treibt uns mehr an als je zuvor“

Im Interview erzählt Kornelius Knapp, Leiter der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, welche Erkenntnisse bisher aus der umfangreichen Studie „Corona und Bildung“ gezogen werden konnten und welche Fragen, Herausforderungen und mögliche Antworten sich daraufhin mit Blick auf die Zukunft aufgetan haben. 

Wir haben hier einen Nerv getroffen

Sarah Günster, Bildungsmonitorerin der Stadt Stuttgart
Eine breit angelegte Stuttgarter Studie „Corona und Bildung“ verbindet qualitative Befragungen mit quantitativen Erhebungen

Ob beruflich oder privat – auch ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bestimmt das Corona-Virus noch maßgeblich unseren Alltag. Kitas und Schulen waren über Wochen geschlossen, das Lernen auf Distanz und im digitalen Raum wurde zur Normalität, außerschulische Angebote fielen oft gänzlich weg. Was macht das mit unseren Kindern und Jugendlichen, mit ihren Eltern, mit den pädagogischen Fachkräften sowie Lehrerinnen und Lehrern? Welche Sorgen und Nöte haben sie? Und was lief vielleicht sogar besser im vergangenen Jahr? Diese Fragen hat das Team der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft umgetrieben. Entstanden ist daraus die umfassende Studie „Corona und Bildung“, an deren Umsetzung viele verschiedene Ämter der Stuttgarter Verwaltung beteiligt sind.

„Die Idee sollte nicht an Ressortgrenzen scheitern“

Als die Schulen schlossen und das Homeschooling begann, rückte die schwierige Situation für die Kinder und Jugendlichen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, verstärkt in den Fokus der Fachöffentlichkeit. Der Wohnraum der Familien ist knapp, die Kinder haben meist keinen eigenen Schreibtisch, kaum Platz und oft durch die beengte Situation auch keine Ruhe, um zu lernen. Häufig fehlt zudem eine Internetverbindung. Mangelnde Sprachkenntnisse und eine große Unsicherheit ob der besonderen Situation verschärften die Lage. In dieser prekären Situation konnte von Bildungsteilhabe kaum die Rede sein. Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat schnell reagiert, um das zu ändern. Yvonne Schütz, stellvertrende Leiterin der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, erzählt im Interview wie.

Die Transferagentur für Großstädte ist eine wichtige Unterstützung für uns, damit der Handwerkskoffer des kommunalen Bildungsmanagements nicht nur voll, sondern auch gut sortiert ist.

Dr. Kornelius Knapp, Abteilungsleiter Stuttgarter Bildungspartnerschaften
Bildungskoordination für Neuzugewanderte
Viele Institutionen sowie private und öffentliche Initiativen eröffnen den neu in die Landeshauptstadt Stuttgart zugewanderten Menschen unterschiedliche Bildungsangebote. Über die gezielte Einbindung und Vernetzung aller Bildungsakteure - und auch zivilgesellschaftlicher Initiativen, Stiftungen, Vereine, Freundeskreise und Verbände - werden alle Bemühungen ergänzend zusammengeführt. Das Ziel der Aktivitäten: Jede und jeder Neuzugewanderte soll den passenden (Bildungs-)Anschluss finden. Gemeinsam mehr zu erreichen, ist das Bestreben der Bildungskoordinatorinnen, die entsprechend der Arbeitsschwerpunkte an unterschiedlichen Schnittstellen der Verwaltung agieren. Die Transferagentur für Großstädte unterstützt die Landeshauptstadt Stuttgart darin diese ressortübergreifende Zusammenarbeit gewinnbringend und nachhaltig aufzustellen, zum Beispiel durch Workshops und Beratungen.
So gelingt es, die Vielzahl der Bildungsangebote entlang der Bildungsbiografie transparent zu machen, Lücken zu schließen und Übergänge zu optimieren. 
 
LEBEN - BILDUNG - SCHULE

Der Bildungsbericht erfüllt die Aufgabe, Kennzahlen und Informationen zu bildungsrelevanten Themen zu bündeln und miteinander zu verknüpfen. Dieses Vorgehen wird als integrierte Berichterstattung bezeichnet und erlaubt es, Handlungsfelder in der städtischen Bildungslandschaft umfassend darzustellen und bei der Betrachtung von Entwicklungen verschiedene Fachperspektiven mit einzubeziehen. Von dieser datenbasierten Darstellung kann die Kommune in verschiedener Weise profitieren, beispielsweise bei Planungsprozessen für Bildungseinrichtungen oder -angebote. Um die Bildungslandschaft in Stuttgart auf diese Weise beschreiben zu können, kooperiert die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft eng mit den Fachämtern der Stadt, den Schulaufsichtsbehörden und den Akteuren in den außerschulischen Bildungseinrichtungen in der Stadt und befördert die Vernetzung zwischen diesen Kooperationspartnern. Der im März 2018 vorgestellte erste Band des Stuttgarter Bildungsberichts legt seinen Schwerpunkt auf Kinder im Grundschulalter. Im Rahmen der Angebote der Transferagentur für Großstädte konnte die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft ihre fachliche Expertise in Fragen des Bildungsmonitorings ausbauen und vom überregionalen Austausch profitieren.

Bildungsmanagement entlang der Lebensstationen der Menschen vor Ort

Die Landeshauptstadt Stuttgart erneuerte im April die Zielvereinbarung mit der Transferagentur für Großstädte: Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, unterzeichnete die Vereinbarung, in der die Ziele für die nächsten drei Jahre festgesteckt sind. Sie macht damit deutlich, dass ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement ein wichtiges Vehikel für mehr Bildungsgerechtigkeit in Stuttgart ist.

Lokale Bildungsverbünde in das kommunale Bildungsmanagement einbinden

Um gelingende Bildungsbiografien vor Ort zu gestalten, fördern immer mehr Kommunen die Zusammenarbeit von Akteuren in Stadtteilen, etwa in Bildungsverbünden oder -netzwerken. Damit die Kooperation zwischen Kitas, Schulen, der Jugendarbeit, der kulturellen Bildung und weiteren außerschulischen Akteuren jedoch wirksam wird, muss die lokale Ebene verlässlich in ein kommunales Bildungsmanagement eingebunden sein. Auf dem Weg dahin steht die Verwaltung aber vor Herausforderungen. Hier finden Sie die Dokumentation des Großstadtnetzwerks Lokales Bildungsmanagement in Stuttgart mit spannenden Praxisbeispielen der baden-württembergischen Landeshauptstadt.

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