
Im Bezirk Neukölln wird das Bildungsmanagement von den Bereichen Schule, Jugend und Gesundheit kontinuierlich weiterentwickelt. Dazu sind eine Strategie- und eine Steuergruppe sowie Themen AGs einberufen worden. Darüber hinaus werden die sozialräumlichen Bildungsverbünde und -netzwerke systematisch in die Strukturen einbezogen, um eine weitere Beteiligung der operativen Ebene zu ermöglichen und die Anbindung an die Verwaltung zu gewährleisten. In der Planung ist zudem ein Bildungsbüro. Auch wenn die strategische Anbindung des Bildungsbüros als Stabstelle beim Amt für Bildung, Schule, Kultur und Sport erfolgen wird, versteht sich das Bildungsbüro als ressortübergreifende Organisationseinheit, die von einem breitem Bildungsbegriff ausgehend die integrierte Bildungsplanung weiter vorantreiben will.
- Fläche: 44,92 km²
- Einwohnerinnen und Einwohner: 329.691
- Bevölkerungsdichte: 7.301 Einwohner je km²
- Ansprechpersonen in der Kommune: Nancy Butzmann, Bezirksamt Neukölln, Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport, Stabsstelle Bildungsverbünde und Bildungsmanagement
Die Transferagentur arbeitet seit 2015 mit dem Bezirk zusammen. 2019 hat sich der Bezirk in Status-Terminen und einem Entwicklungsworkshop auf die Konzeption und den Aufbau des Bildungsbüros fokussiert. Zudem wird die Transferagentur den Bezirk bei der Weiterentwicklung der Schulentwicklungsplanung im Rahmen eines Entwicklungsworkshop begleiten. Die Ziele der Zusammenarbeit wurden zunächst für die Förderphase bis 2020 in einer Zielvereinbarung festgehalten. Auch für die Förderphase 2021-2022 ist die Zusammenarbeit in einer Zielvereinbarung definiert.

Mir reicht es nicht, dass wir genügend Schulplätze haben.
Karin Korte, BezirksstadträtinNeukölln eröffnet das erste Bildungsbüro Berlins, um der integrierten Bildungsplanung einen Ort zu geben
Der Berliner Bezirk Neukölln allein zählt so viele Einwohner:innen wie eine deutsche Großstadt, knapp 330.000 (Stand: Dezember 2019), Tendenz steigend. Menschen über hundert Nationalitäten leben hier zusammen. Diversität ist ein hohes Gut. Heterogen sind auch die verschiedenen Stadtteile. Von teuren Mieten und Tourismusorten über Großsiedlungen bis zu Einfamilienhäusern ist alles dabei. So auch im Bereich Bildung: Neukölln kann nicht nur viele Campusprojekte sein Eigen nennen, die über den Bezirk hinaus leuchten, es gibt auch Schulen, die vor besonderen Herausforderungen stehen. Schon seit vielen Jahren arbeiten die Mitarbeitenden der Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport daran, Bildung über Schule hinaus zu denken, Akteur:innen in und außerhalb der Verwaltung zu vernetzen. Nun haben diese Bemühungen einen Ort bekommen, wo alle Fäden zusammenführen: das Bildungsbüro Neukölln, das bereits 2020 seine Arbeit aufgenommen hat und nun offiziell eröffnet ist.

„Was ohne die Akteurinnen und Akteure des Bildungsverbunds erstellt wird, wird in der Praxis nicht bearbeitet“
Die Neuköllner Bildungsverbünde sind seit Langem ein fester Bestandteil der Bildungslandschaft im Berliner Bezirk. Sie vernetzen Akteurinnen und Akteure rund um Kita, Schule und Jugend im Quartier. Die Verbünde und Netzwerke bündeln sich nun im neu gegründeten Bildungsbüro, das von Nancy Butzmann geleitet wird. Sie kooperiert ressortübergreifend, jedoch besonders eng mit Roman Riedt, der im Bereich Jugend für die Kooperation Schule, Jugendhilfe und Gesundheit zuständig ist. Im Interview erläutern die beiden, wie ihre koordinierenden Stellen funktionieren und wo und wann die Fäden zusammenlaufen. Außerdem werfen sie einen Blick in die Zukunft der Bildungslandschaft im Bezirk.

Ich fordere Sie auf, kreativ zu sein. Seien Sie mutig, gehen Sie neue Wege, suchen Sie Kontakt untereinander. Und dafür ist diese Website da.
Bezirksstadträtin Karin KorteBesonders in Krisenzeiten ist es für eine Gesellschaft wichtig, auf allen Ebenen zusammenzuhalten. Nicht nur im privaten Bereich gilt es Beziehungen aufrechtzuerhalten. Gute Kooperation zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zahlen sich vor allem in schwierigen Zeiten aus. Aber wie kann der gesellschaftliche Zusammenhalt in Pandemiezeiten gefördert werden, wenn die Menschen eher auf Abstand gehen müssen, Kontakte eingeschränkt werden und viele Orte des öffentlichen Lebens wegbrechen? Im Bildungsbereich spielen starke Netzwerke und stabile externe sowie interne Kooperationen zentrale Rollen. Ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement bietet hierfür eine gute Ausgangslage. Berlin-Neukölln macht es vor und geht dabei neue Wege, wie die neue Online-Plattform „Vernetzt bleiben in Neukölln“ zeigt.
Die Bezirksverwaltung lud Anfang 2019 Neuköllner Bildungsverbünde zum Austausch und Vernetzung ein. Neben fachlichen Angeboten wurde über Gelingensbedingungen und Herausforderungen der Netzwerkarbeit gesprochen sowie zu Kooperationen und zur Zusammenarbeit mit der Verwaltung motiviert. In seiner Eröffnungsrede dankte Bezirksbürgermeister Martin Hikel den Gästen für ihr herausragendes Engagement. Im Bezirk Neukölln engagieren sich zahlreiche Akteurinnen und Akteure in verschiedenen Bildungsnetzwerken mit zum Teil langer Tradition und kooperieren zu den vielfältigen Bildungsthemen rund um Kita, Schule, Jugend und die Gestaltung der Quartiere. Der Ursprung der Bildungsnetzwerke liegt in den 11 Quartiersmanagement-Gebieten und noch heute ist in fast jedem Gebiet ein Bildungsnetzwerk vorhanden bzw. sind weitere Verbünde in Neukölln entstanden.


Um Dinge anders zu machen, muss man sich auf die Perspektiven der anderen einlassen.
Eduard Heußen, Schulentwicklungs- und Organisationsberater, Leiter der Projektgruppe zur Entwicklung des Campus EfeuwegGemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Angela Million, Institut für Stadt- und Regionalplanung, Technische Universität Berlin, stellte sich Eduard Heußen, Schulentwicklungs- und Organisationsberater, Leiter der Projektgruppe zur Entwicklung des Campus Efeuweg, dem Wortwechsel auf der Jahrestagung 2017 in Berlin. Wie Wissenschaft und Praxis die Zukunft neuer Lernorte sehen, können Sie im Video verfolgen.
Im Süden von Berlin-Neukölln entsteht mit dem Campus Efeuweg ein Bildungsort, der zu besseren Bildungschancen in einer sozial benachteiligten Hochhaussiedlung beitragen soll. Dazu werden der Stadtteil und die Einrichtungen vor Ort baulich und pädagogisch verzahnt und eine kontinuierliche Bildungsbiografie von der Kita bis zum Abitur und zum Beruf ermöglicht. Dies erfordert das Zusammenwirken zahlreicher Akteure in Verwaltung und darüber hinaus sowie die Beteiligung der Bewohnerschaft. Die Kernherausforderung besteht darin, innerhalb bestehender Strukturen integriert zu arbeiten. Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage: Welche Stellschrauben gibt es, um einen solchen Prozess erfolgreich zu gestalten? Projektleiter Eduard Heußen stellte ihm Rahmen des Jahrestagung 2017 vier Faktoren vor, die sich bisher für das Gelingen oder Scheitern eines solchen Prozesses als entscheidend gezeigt haben.


Wir brauchen gute Bildungseinrichtungen, eine starke Wirtschaft und eine soziale Stadtentwicklung, um Neukölln als lebenswerten und attraktiven Bezirk voranzubringen.
Dr. Franziska Giffey, ehem. Bezirksbürgermeisterin von Berlin-NeuköllnDr. Franziska Giffey sprach im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Transferagentur für Großstädte auf dem Campus Rütli in Berlin über Bildungsgerechtigkeit in Neukölln, die Herausforderung der Zweistufigkeit der Verwaltung in der Hauptstadt und ihre ganz eigene Vision für den Stadtteil.
Jan-Christopher Rämer war Bezirksstadtrat in Berlin-Neukölln. Aufgewachsen in Neukölln hat er eine besondere Sicht auf seinen Bezirk. Wir haben ihn damals nach seiner Vision für mehr soziale Gerechtigkeit gefragt.
Ansprechperson
