
Fast 40 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner haben einen Migrationshintergrund, bei den unter 10-Jährigen sind es sogar 60 Prozent. Viele Bildungsstrukturen sind bereits geschaffen, die Verwaltung ist gut eingerichtet.
Die barocke Planstadt hat, ausgehend vom Rathaus, über Jahre hinweg ein Netz voller Kooperationen und Partner gesponnen. Freie Träger, Bildungsträger und weitere Institutionen stehen im permanenten Austausch miteinander. Entwicklungspläne, Datenmonitoring und Fachberichte im Bereich Bildung bildeten dafür die Rahmenbedingungen.
Städte müssen sich zukunftsfähig aufstellen, um als attraktiver Lebensort zu überzeugen. Dazu gehört auch eine nachhaltige Verwaltungsstruktur. Die Stadt Mannheim verfolgt hier ein ehrgeiziges Ziel und hat mit der umfassenden Modernisierung ihrer Verwaltung begonnen. Das beinhaltet auch, ein integriertes Sozialmanagement durchzuführen. Heike Fleischmann von der Stadt Mannheim hat mit der Transferagentur für Großstädte darüber gesprochen, was das bedeutet, wie sich der Prozess gestaltet und welche Erwartungen an das integrierte Sozialmanagement in den nächsten Jahren geknüpft sind.


Wir reden bei der Herstellung von Bildungsgerechtigkeit nicht von einer Maßnahmen-, sondern von einer Haltungsänderung.
Dr. Ulrike Freundlieb, BürgermeisterinUm Mannheim zu verstehen, muss man im Quadrat denken. Nicht nur, um sich in den Strukturen des Straßennetzes zurechtzufinden. Sondern auch, um die Verwaltungsstruktur und Vernetzung zu verstehen. Vor mehr als acht Jahren begann, initiiert von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, ein umfangreicher Modernisierungsprozess. Davon profitiert vor allem der Bereich Bildung, wenngleich er damit viel Verantwortung übernehmen musste. Für Mannheim ist die Neue Migration nicht nur mit der aktuellen Zuwanderung aus Syrien verknüpft. Die Stadt ist seit jeher eingestellt auf Menschen mit Migrationshintergrund. 170 Nationen haben in der Rheinstadt ihr Zuhause.
Kommunen nehmen bei der Gestaltung des Bildungsgeschehens vor Ort zunehmend eine wichtige Rolle ein. Dabei wird diese immer mehr zu einer Gemeinschaftsaufgabe von Kommunalverwaltung, Politik und Zivilgesellschaft, für die es neue Arbeitsstrukturen bedarf. Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring systematisch miteinander zu verzahnen erscheint notwendig, um der Komplexität dieser Gemeinschaftsaufgabe gerecht zu werden, die Qualität und Wirkung der Bildungsangebote zu steigern sowie Ressourcen bedarfsorientiert und effizient einzusetzen. Bei der Fachgruppe im Mai 2016 gab sich Mannheim als Gast- und Praxisbeispielgeber.
Ist der Bildungsbericht geschrieben, steht die nächste Herausforderung bevor. Denn der Bericht soll seinen Weg nicht nur in die Regale der kommunalen Verantwortungsträger finden. Die Befunde und möglichen Handlungsempfehlungen sollen in kommunalen Strategien und der Praxis umgesetzt werden. Wie kann eine Öffentlichkeitsarbeit rund um das Bildungsmonitoring aussehen? Und wie lässt sich ein gewünschter Diskurs befeuern? In Mannheim wird die Veröffentlichung des Bildungsberichts von Fachvortragsreihen flankiert.