
Input: Barbara Strauß, Bildungskoordinatorin im Bezirk Eimsbüttel
Barbara Strauß ist seit 2010 Bildungskoordinatorin im Hamburger Bezirk Eimsbüttel. Seit 2003 begleitet sie in verschiedenen Tätigkeiten den Aufbau der bezirklichen Bildungslandschaft Eimsbüttel, darunter auch die Kooperationsentwicklung Schule-Jugendhilfe. Barbara Strauß beschreibt die Regionalen Bildungskonferenzen als ein dialogartig angelegtes Format, das dazu dient, Systemwissen zu gewinnen. Nur wenn man die Bildungsanbieter und -akteure vor Ort kenne, kann man eine zeitgemäße Bildungsplanung voranbringen.
Der Fokus ihres Inputs liegt darauf, den Mehrwert und die Bedingen für die Arbeit mit den Akteuren vor Ort zu beleuchten. Wichtig sei dabei vor allem, sich klar zu machen, für wen sich diese Arbeit lohne: die Familien und Menschen vor Ort. Auch die räumliche Nähe der Akteure untereinander spiele eine wesentliche Rolle.
Zur Umsetzung der einzelnen Bildungskonferenzen im Bezirk werden die Bildungskoordinatorinnen und -koordinatoren von ehrenamtlichen Teams unterstützt. Eine wertschätzende Kommunikation sei hier die Grundlage einer guten Zusammenarbeit. Vor Ort immer wieder präsent zu sein, trägt ebenso dazu bei. Die Bildungskonferenzen finden meist abends statt und umfassen eine Zeitdauer von ungefähr drei Stunden. Barbara Strauß betont, dass eine externe Moderation der Veranstaltungen für sie selbstverständlich ist, da sie selber befangen sei und im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen stünde. Die Regionalen Bildungskonferenzen finden dabei immer in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen im Stadtteil statt, was Barbara Strauß als besonders gewinnbringend einschätzt. Denn dadurch würden Berührungsängste abgebaut und das gegenseitige Verständnis für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche steige. Im direkten Austausch der Akteure sieht Barbara Strauß den größten Mehrwert, da die institutionalisierte Zusammenarbeit die Kommunikation oft erschwere.
In ihrem Arbeitsalltag nehme die Bildungskoordinatorin wahr, dass die Einbindung von Schulen in diese Formate nicht einfach ist, obwohl in Hamburg den Schulleitungen ein Stundenkontingent für die Arbeit im Stadtteil zur Verfügung stehe. In Stadtteilen mit sozialen Problemlagen sei die Beteiligung höher.
Wie man vor Ort ansetzt, hänge, so Barbara Strauß, auch vom Entwicklungsstand der jeweiligen Gremienstrukturen ab: „Ein Echo aus dem Stadtteil zu haben“, sei zentrale Voraussetzung, um mit der Arbeit zu beginnen. Sonst brauche man nicht anfangen, dort eine Struktur wie die Regionalen Bildungskonferenzen zu implementieren.
Links
Empfehlungen der zweiten Lokalen Bildungskonferenz Wellingsbüttel/Sasel (extern)
Weitere Materialien zu den Lokalen Bildungskonferenzen Wellingsbüttel/Sasel (extern)
Die Arbeitsgruppe war Teil des Kommunalsalons "Bildung im Bezirk – Koordinieren, kooperieren, beteiligen".
Die Ergebnisse des Thementischs 1 "Regionale Bildungskonferenzen steuern" finden Sie hier.