Analyseraster für die (Weiter)entwicklung einer Bildungskonferenz

Zwei Menschen am Stehtisch im Gespräch

Die Transferagentur für Großstädte hat in Kooperation mit der Transferagentur Nordrhein-Westfalen ein Analyseraster entwickelt, das dabei hilft, die Zielstellung der Bildungskonferenz zu schärfen. Die Bildungskonferenz bietet als Gremium im Bildungsmanagement viele Chancen, unterschiedliche Akteure aus der Bildung in einer Kommune zu informieren, mitwirken oder auch mitentscheiden zu lassen. Eine Beteiligung ist so möglich.  Oftmals verbinden sich mit Bildungskonferenzen ganz verschiedene und ggf. auch gegensätzliche Anforderungen. Um hier Klarheit zu schaffen und den internen Prozess der Aushandlung zu unterstützen, ist dieses Analyseraster entwickelt worden. So kann die Zielstellung der Bildungskonferenz weiter geschärft werden.

Für wen eignet sich das Tool?

Die Methode eignet sich für Einzelpersonen wie auch für Gruppen, die den Entwicklungsstand ihrer Bildungskonferenz reflektieren wollen.

Ablauf

Im Analyseraster werden zunächst verschiedene Zielstellungen der Bildungskonferenz je nach Intensität der geplanten Beteiligung unterschieden: Dient die Bildungskonferenz vor allem der Informationsvermittlung? Oder geht es auch um die Mitgestaltung und Mitbestimmung von Empfehlungen an Politik und Verwaltung – oder sollen sogar Entscheidungen getroffen werden? Auf der vertikalen Achse sind dazu fünf übergeordnete Ziele für die Bildungskonferenz beschrieben – mit einer steigenden Intensität der Beteiligung. Neben dieser grundsätzlichen Ausrichtung wird im Raster in der Spalte „Was heißt das?“ zudem deutlich, welche Anforderungen sich daraus sowohl an die Größe der Teilnehmerschaft als auch an die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit ergeben. Steht bei der Bildungskonferenz beispielsweise die Informationsvermittlung im Fokus, ist ein großer Teilnehmerkreis aus unterschiedlichen Ebenen wichtig. Geht es um Empfehlungen in einem speziellen Handlungsfeld, dann müssen die Teilnehmenden über klar abgesteckte Kompetenzen und ein entsprechendes Mandat verfügen, damit die Bildungskonferenz wirksam werden kann.
Hilfreich kann es zudem sein, sich zu vergegenwärtigen, was die jeweilige Ausrichtung nicht leisten kann. Anregungen hierzu finden sich in der Kategorie „Was kann das Format nicht?“ Anschließend kann im Raster jeweils festgehalten werden, mit welchen Maßnahmen die Bildungskonferenz zu dem entsprechenden Ausrichtungsziel beiträgt und was dabei Herausforderungen sind. Zudem kann im Raster dokumentiert werden, ob und welche bereits bestehenden Gremien in der Kommune ähnliche Funktionen übernehmen – um sicher zu gehen, dass das Format der Bildungskonferenz eine Lücke schließt oder zumindest keine Doppelstrukturen schafft. Darüber hinaus kann das Analy-seraster auch zur Qualitätsentwicklung dienen, beispielsweise wenn in regelmäßigen Abständen in den Blick genommen wird, ob es gelungen ist, die gewünschte Ausrichtung umzusetzen. Die Bildungskonferenz als Format im Bildungsmanagement ist und bleibt ein komplexes Vorhaben. Daher ist es umso wichtiger, Funktion und Inhalt systematisch und bedarfsorientiert auszurichten, um einen Mehrwert für die Bildungslandschaft zu schaffen. 
 
  • Gehen Sie die erste Spalte „Funktion“ durch und markieren Sie die Zielsetzung (oder mehrere) der Bildungskonferenz. Gehen Sie in die Diskussion mit Kolleginnen und Kollegen. Stimmt die Funktion überein? Diskutieren Sie und einigen Sie sich auf ca. 2-3 Aspekte (einschließlich Priorisierung).
  • Bearbeiten Sie dann die weiteren Spalten (individuell oder gemeinsam) und orientieren Sie sich immer an der Funktion. Diskutieren Sie Ihre Aufzeichnungen. 
  • Leiten Sie anschließend ab, welche nächsten Schritte sich aus der Funktionseinordnung ergeben. 
 

Benötigtes Material

  • Ausdruck des Analyserasters in ausreichender Größe (je mehr Teilnehmende, desto größer der Ausdruck) bzw. in A3 für Anzahl der Teilnehmenden und Stellwand mit den Spaltenbezeichnungen für das Festhalten der Ergebnisse
  • Stifte
 

Dauer

Ca. anderthalb Stunden gemeinsam (alternativ ließe sich die Erarbeitung auch individuell umsetzen, um sie dann in einem gemeinsamen Termin zusammenzuführen), dies hängt von Intensität der Diskussion und Vorarbeiten ab.

Quelle

Transferjournal der Transferagentur Nordhrein-Wsstfalen, 1/2017 S. 26/27/28/29

Das Themendossier „Bildungskonferenzen: Bildungslandschaften partizipativ und nachhaltig gestalten“ gibt Ihnen zusätzlich Anregungen , die eigene Bildungskonferenz hinsichtlich ihrer Funktion und Ausgestaltung zu schärfen und neue Wege bei der Entwicklung zu gehen.

Hier gelangen Sie zum Download des Themendossiers.