Vernetzt bleiben in Berlin-Neukölln

vernetzte Seile
Neue Website zur digitalen Vernetzung der Neuköllner Bildungslandschaft
06.01.2021

Besonders in Krisenzeiten ist es für eine Gesellschaft wichtig, auf allen Ebenen zusammenzuhalten. Nicht nur im privaten Bereich gilt es Beziehungen aufrechtzuerhalten. Gute Kooperation zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zahlen sich vor allem in schwierigen Zeiten aus.  Aber wie kann der gesellschaftliche Zusammenhalt in Pandemiezeiten gefördert werden, wenn die Menschen eher auf Abstand gehen müssen, Kontakte eingeschränkt werden und viele Orte des öffentlichen Lebens wegbrechen? Im Bildungsbereich spielen starke Netzwerke und stabile externe sowie interne Kooperationen  zentrale Rollen. Ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement bietet hierfür eine gute Ausgangslage. Berlin-Neukölln macht es vor und geht dabei neue Wege, wie die neue Online-Plattform „Vernetzt bleiben in Neukölln“ zeigt. 

Wie bleiben wir in Verbindung, auch wenn wir uns nicht treffen können? Wie unterstützen wir uns? Diese Fragen hat sich auch das Neuköllner Bildungsbüro gestellt und Anfang Dezember 2020 in Kooperation mit der Schillerwerkstatt e.V. und der Stiftung SPI die Plattform „Vernetzt bleiben in Neukölln“ ins Leben gerufen. Ziel der Plattform ist es, die Vernetzung in der Neuköllner Bildungslandschaft auch während der Corona-Pandemie zu ermöglichen und zu fördern. Die Website sammelt dazu Beispiele guter Praxis und stellt diese in Erfahrungsberichten, Videos, Interviews und kurzen informativen Beiträgen anschaulich vor. Die Beispiele verdeutlichen, wie Bildung in Neukölln unter den Herausforderungen der Pandemie stattfinden kann und wie es gelingt, trotz der Beschränkungen miteinander in Kontakt zu bleiben.  
 
Nicht nur dem Neuköllner Bildungsbüro als Koordinierungstelle, sondern auch allen lokalen Bildungsverbünden wurde schnell klar, dass es einen größeren Austauschbedarf gibt, da sich die Situation in der Pandemie ständig verändert. Dank des guten Netzwerks sind digitale Strukturen entstanden, mit denen der fehlende persönliche Kontakt zum Teil kompensiert werden kann. Es wurde aber auch deutlich, dass nicht alle Bildungsakteure und
-einrichtungen für einen digitalen Austausch ausreichend technisch ausgestattet sind. Für eine nachhaltige Vernetzung und Zusammenarbeit sind einheitliche digitale Systeme notwendig. Auch der Umgang mit diesen Tools muss gelernt werden - von den Fachkräften aber auch von Kindern, Jugendlichen und Eltern.
 
Bezirksstadträtin Karin Korte bedankte sich in einem virtuellen Grußwort für das Engagement aller Beteiligten und rief Bildungsakteurinnen und -akteure dazu auf, die Möglichkeiten der Website zu nutzen: 

Ich fordere Sie auf, kreativ zu sein. Seien Sie mutig, gehen Sie neue Wege, suchen Sie Kontakt untereinander. Und dafür ist diese Website da.

Bezirksstadträtin Karin Korte

Elterncafé goes Mediencafé 

Das neue Mediencafé in der Rixdorfer Schule ist auf der Website ein Beispiel unter vielen. Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, dass zahlreiche Familien durch die zunehmende Digitalisierung komplett überfordert sind. Bei der Weiterbildung in Sachen Digitalisierung haben viele Eltern großen Nachholbedarf. Aus diesem Grund verwandelt sich das Elterncafé der Rixdorfer Grundschule immer donnerstags in ein Mediencafé. Seit Ende September 2020 werden hier Schulmütter und Kiezbewohnerinnen im Umgang mit digitalen Medien geschult. Im Fokus stehen dabei unter anderem folgende Fragen: Wie kann ich an Videokonferenzen teilnehmen? Wo kann ich meine Kinder beim Homeschooling unterstützen?  
 
Die Kurse für die sogenannten #digitalmoms hat die Schillerwerkstatt e.V. im Rahmen des Projekts „Medienpädagogik im Donaukiez” auf die Beine gestellt. Gefördert wird das Projekt durch das Quartiersmanagement Donaustraße-Nord. Schon jetzt denkt der Verein darüber nach, wie auch an anderen Schulen die digitale Teilhabe gefördert werden kann und arbeitet dazu an verschiedenen Formaten.