
Kulturelle Bildungslandschaften für Kinder und Jugendliche in Krisenzeiten
19.11.2020
Im Frühherbst dieses Jahres lud die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW ein, um sich darüber auszutauschen, wie der Zugang zu kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche gestaltet werden kann. Lukas Röber ist Kommunalberater der Transferagentur für Großstädte und diskutierte als Impulsgeber über die Rolle, die Netzwerke spielen, um Teilhabe zu gewährleisten.
Wie wichtig ist der Zugang zu kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche – vor allem in diesen herausfordernden Zeiten? Und wie kann man Teilhabe weiterhin gewähren und sie in Bildungslandschaften festigen? Eine Möglichkeit ist, stabile Netzwerke vor Ort zu schaffen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch resilient aufgebaut sind.
Doch wie kann sich ein Netzwerk Resilienz als Teil von Nachhaltigkeit aneignen? Eine These dazu stellte Lukas Röber von der Transferagentur für Großstädte auf. Er warf in seinem Vortrag zunächst einen Blick auf das, was die Krise – wie beispielsweise die Corona-Pandemie – mit multiprofessionellen Kooperationen und Netzwerken macht: Es wird ihnen eine erhöhte Anpassungsfähigkeit abverlangt. Grund dafür sind unter anderem der Rückgang von Kontakten und Kommunikationsmöglichkeiten zu beispielsweise Kooperationspartnern. Problemlagen, die es zuvor schon gab – wie z.B. der Zugang zu Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Quartieren – können dadurch komplexer oder verstärkt werden, neue hinzukommen. Das alles verändert ein Netzwerk und kann sein Fortbestehen gefährden. Doch was benötigt es, um diese herausfordernden Veränderungen gut zu überwinden und sich krisenfest durch solche Zeiten zu manövrieren? Schlussendlich geht es darum, sich als Netzwerk anzupassen, um für die nächste Krise gewappnet zu sein. Eine mögliche Antwort darauf: Bei der Ausgestaltung und Pflege von Netzwerken stärker als bisher Resilienzfaktoren im Blick zu haben. Ein wichtiger Faktor ist dabei beispielsweise die Verfügbarkeit von Ressourcen. Laut Röber neigten Kooperationen dazu, sehr knapp mit gewissen Ressourcen ausgestattet zu sein. Der Aufbau von Redundanzen, beispielweise in der Koordination, oder zumindest eine ausreichende Ausstattung, kann zu mehr Stabilität und Anpassungsfähigkeit auch in der Krise führen. Außerdem sind der Wille und die Fähigkeit elementar, Arbeitsweise, Ziele und Prozesse anzupassen. Dieser Ansatz wird „Bounce forward“ genannt.
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Welche Resilienzfaktoren es noch gibt, welche Nachhaltigkeitsfaktoren relevant sind und wie eine Krise auf Netzwerke und Kooperationen wirken kann, können Sie sich in folgender Präsentation anschauen (PDF Download)
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Weiterführende Literatur
Transferagentur Nord-Ost. (2019). Resilienz und Zukunftskompetenz: Starke Kommunen dank kommunalem Bildungsmanagement“. Hier herunterladen...