Bildungsgerechtigkeit in Zeiten von Corona

Kind aus Vogelperspektive auf Asphalt stehend, wo mit Kreide der Abstand in Corona-Zeiten aufgemalt ist
Ein Blick in die Großstädte
28.05.2020
Nachdem Kinder und Jugendliche so lange Zeit zu Hause lernen mussten und von ihren Eltern betreut wurden, kehren Schulen und Kindergärten allmählich zum Regelbetrieb zurück. Mit dieser herausfordernden Situation umzugehen, forderte und fordert nicht nur die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern auch Eltern, pädagogisches Personal und Lehrkräfte. Viele Kommunen haben nicht nur schnell Wege gefunden, Familien zu Hause zu unterstützen. Auch jetzt noch zeigen sich Großstädte kreativ. Hier gibt es eine Auswahl der vielen Angebote und Übersichten aus den Kommunen, die stetig wächst.

Mobile Lernhilfe für Wohngruppen

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin setzt mithilfe der DKJS von Januar bis April 2021 ein Programm um, das sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet, die in Wohngruppen und Heimen untergebracht sind. Das Programm "Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt" zielt darauf ab, mit Angeboten für Kinder und Jugendliche das Lernen in der Wohngruppe sowie die Begleitung und die Entwicklung von Freizeitangeboten in dieser Zeit zu ermöglichen. Dafür bilden die Träger der Wohngruppen und die der Unterstützungsteams Strukturen der partnerschaftlichen, vertrauensvollen Zusammenarbeit. Angeboten werden beispielsweise digitale Lernchallenges, Lerngruppen oder Peer-to-Peer-Beratung, aber auch analoge Angebote, die die Naturerfahrung oder die kulturelle Bildung der Kinder und Jugendlichen befördern sollen. 


Die Kindergartengemeinschaft (digital) zusammenhalten

Auch wenn viele Kinder ihre Kita aktuell nicht besuchen können, sind sie doch weiterhin Teil der Kindergartengemeinschaft. In der PINGUIN Kita in Aurich, die im vergangenen Jahr als Kita des Jahres mit dem Deutschen Kita-Preis ausgezeichnet wurde, sind die Kinder in der Notbetreuung und die Kinder zu Hause auf vielfältige Weise miteinander in Kontakt. Es gibt nicht nur regelmäßige Newsletter von Kindern für Kinder, Eltern und Sorgeberechtigte mit Bastel- und Spieltipps, Hörspielen und Aktionsideen, sondern auch digitalen Austausch über einen eigenen Video-Kanal und mehrmals wöchentlich Basteleinheiten mit Erzieher:innen auf dem Instagram-Live-Stream der Kita. In einem eigenen PINGUIN-Podcast für Kinder und Eltern, den Groß und Klein gemeinsam produzieren, erfahren die Familien zuhause immer aktuell, was in der Kita gerade so los ist. Das Team hat sich schon vor einigen Jahren mit einer eigenen Digitalstrategie Kita 4.0 auf den Weg gemacht und entwickelt seine Ansätze kontinuierlich zusammen mit den Kindern und Familien weiter.


Digitale Angebote der Bibliotheken

Insgesamt hat sich während der Pandemie gezeigt, dass die Bibliotheken digital bereits gut aufgestellt waren und dies im vergangenen Jahr noch weiter ausbauen konnten. So wurden neben der Erweiterung des „Onleihe“-Angebots auch zahlreiche andere Angebote für verschiedene Zielgruppen etabliert. (Beitrag des Deutschen Kulturrats) Der deutsche Bibliotheksverband bietet unter dem Motto „Total digital“ ein Förderprogramm an, das Einrichtungen der Leseförderung, der Kinder- und Jugendarbeit, der kulturellen Bildung, aber auch der formalen Bildung ermuntert sich zu Bündnissen zusammenzuschließen, um Kindern und Jugendlichen niedrigschwellige Zugänge zu Bildung und Medien zu ermöglichen und die Begeisterung für das Lesen (auch) mit digitalen Mitteln zu befördern.

Daraus ist zum Beispiel die kontaktarme Stadtteilerkundung in Hannover entstanden: Die Stadtbibliothek Hannover hat gemeinsam mit der Landesmedienanstalt und einem Stadtteilzentrum eine Erkundungstour entwickelt, die sich an Kinder von 9 bis 13 Jahren und ihre Familien richtet. Dabei werden analoge und digitale Elemente miteinander verzahnt: Eine Schnitzeljagd durch den Stadtteil, altersgerechte Lesepakete und die Open-Source-Software „Minetest“ (die kostenfreie Variante von „Minecraft“) verbinden sich miteinander, um Bücherwelten zum Leben zu erwecken, eine Auszeit aus dem Alltag zu bieten und Kompetenzerwerb zu ermöglichen.


Kultur Care Pakete

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW e.V. (LAG KM) hat im Jahr 2020 zusammen mit ihrem Netzwerk verschiedene digitale und analoge Angebote entwickelt, um Kindern und Jugendlichen auch während des Lockdowns den Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen und um in Kontakt zu bleiben. So entstanden unter anderem die „Kultur Care Pakete“. Auf der Website der LAG finden sich Projektbeschreibungen und Bilder aus verschiedenen Kommunen, in denen die „Rettungspakete“ zum Einsatz kamen. Diese sollen Akteur:innen aus formalen wie auch non-formalen Bildungseinrichtungen zur Inspiration dienen.


Digitalisierung der Musikschule

Die Jugendmusikschule Hamburg ins digitale Zeitalter zu überführen, ist Bestandteil der Digitalstrategie der Stadt Hamburg. Dabei handelt es sich um ein umfassendes Vorhaben: So sollen Verwaltungsabläufe digitalisiert, die Kommunikation der Lehrkräfte untereinander und zu den Schülerinnen und Schülern dank verschiedener Kommunikationsmöglichkeiten verbessert und digitale Medien für die Gestaltung des Unterrichts genutzt werden. Auch verspricht man sich davon, für bisher nicht erreichte Zielgruppen attraktiver zu werden. Während des Lockdowns hat die Musikschule digitale Formate entwickelt, um ihr Angebot aufrechtzuerhalten. (Staatliche Jugendmusikschule Hamburg - YouTube)
 

Schulentwicklungsplanung für Grundschulen

Die Stadt Bielefeld hat auf Grundlage von verschiedenen Bildungsdaten Prognosen und Empfehlungen für alle Grundschulen erarbeitet. Herangezogen wurden z.B. diese Daten: Entwicklung von Schülerzahlen, Schulwahlverhalten, bildungsrelevante soziale Belastungen. Einzelne Szenarien sind in 14 Exposés zusammengestellt. Die Prognosen stellen damit nicht nur sicher, dass es ausreichend Grundschulplätze gibt, sondern berücksichtigen auch soziale Disparitäten und nehmen den Aspekt der Chancengerechtigkeit in den Blick.  


Begleitforschung von Kindern und Jugendlichen

Um die Entwicklungen und das Infektionsgeschehen von Kindern, Jugendlichen und ihren Elternhäusern auswerten zu können, beginnen einige Länder mit einer gezielten Begleitforschung. So wollen beispielsweise Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums der TU Dresden 1.000 Ober- und Berufsschüler sowie Gymnasiasten auf Covid-19 testen, um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Sie planen zudem eine zweite Testreihe in Kindergärten. Auch in Baden-Württemberg geht man der Frage nach, welche Rolle Kinder bei der Verbreitung des Corona-Virus spielen. Hierzu haben die Baden-Württembergischen Universitätskliniken gemeinsam eine Studie konzipiert, die rund 2.000 Haushalte einschließen soll. Als Studienteilnehmer werden derzeit jeweils ein Kind im Alter von ein bis zehn Jahren und ein Elternteil gesucht.

Zeitgleich wird Kritik laut, dass es derzeit an einer koordinierten, bundesweiten Begleitforschung fehle, die nötig wäre, um das weitere Infektionsgeschehen z.B. an Schulen zu untersuchen. Hierzu berichtet der Tagesspiegel.


Aktion Wunderbeutel

Das Referat Zuwanderung und Integration der Stadt Gelsenkirchen stellt in Zusammenarbeit mit der Quartierskoordinatorin Schalke-Nord des DRK-Kreisverbandes Gelsenkirchen e.V. ein Paket aus Beschäftigungs- und Lernmaterialien im Wunderbeutel zusammen: „Insbesondere Kinder der sogenannten Internationalen Förderklassen (IFÖ-Klassen), in denen die deutsche Sprache erlernt bzw. verfestigt wird, werden mit dem Beutel bedacht. Spielerisch können sich die Kinder, ihrem Lernstand entsprechend, Lerninhalte u.a. zu den Themen Maßeinheiten, Körper und Buchstaben erarbeiten. Darunter sind auch Aufgaben, die im Freien durchgeführt werden können und die ganze Familie aktivieren.“


Leitfaden für häusliches Lernen

„Lernen zu Hause“ ist ein Leitfaden der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin. Es werden darin digitale Lerninhalte und weitere Online-Lernangebote aufgeführt, Aufgaben von Schulleitung und Lehrkräften in dieser besonderen Situation benannt und Beispiele guter Schulpraxis aufgezeigt. Auch eine Checkliste zur Umsetzung von Präsenzunterricht und Lernen zu Hause ist Bestandteil des Leitfadens. Zwei Varianten können auf der Website der Senatsverwaltung heruntergeladen werden: Eine Version richtet sich an die Lehrkräfte, eine zweite Version an Schülerinnen und Schüler sowie Eltern. Der Leitfaden ist in mehreren Sprachen erschienen.


Lernferien

Nicht nur in der Hauptstadt werden Sommerschulen in den Ferien angeboten (wir berichteten in der letzten Ausgabe von TRANSFERAGENTUR AKTUELL). Auch Hamburg bietet sogenannte Lernferien an: „Bei der Organisation gibt es zwei verschiedene Modelle: Im Modell 1 organisiert die Volkshochschule an Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen in den letzten drei Wochen der Sommerferien Lernkurse im Umfang von drei Unterrichtsstunden pro Tag. Im Modell 2 organisieren die Schulleitungen an allen anderen Schulen die Lernferienangebote. Hier können die Schulen auch andere Ferienzeiten festlegen, beispielsweise auch die Herbstferien“. In Baden-Württemberg werden die Sommerschulen vorwiegend am Ende der Ferien angeboten und richten sich dabei an Grundschulkinder der Klassen 3  bis 4 und an Jugendliche der Hauptschule/Werkrealschule/ Realschule/Gemeinschaftsschule nach Klassenstufe 7, die in Deutsch, Mathematik oder Englisch Unterstützung benötigen.

Im ZEIT-Interview erläutert Bildungsforscherin Petra Stanat, was es braucht, damit Sommerschulen gelingen. Aber auch kritische Stimmen werden laut: So kritisiert die GEW laut NDR das Hamburger Konzept. Und auch wie die Sommerschulen in Berlin umgesetzt werden, wird hinterfragt, z.B. in diesem Beitrag des Tagesspiegels
 

Quartiersentwicklung in Corona-Zeiten

Auch in Corona-Zeiten wird in vielen Großstädten die Quartiersentwicklung weiter vorangetrieben. So plant Dortmund den Neubau eines Stadtteil- und Bildungszentrums für den Stadtteil Wichlinghofen. Auf dem Grundstück der Wichlinghofer Grundschule entsteht ein modernes, generationenübergreifendes Stadtteil- und Bildungszentrum. Das sanierungsbedürftige Schulgebäude mit Turnhalle soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
 
 

Angebote für Neuzugewanderte in Corona-Zeiten

Welche Angebote und Projekte gibt es für Neuzugewanderte in Zeiten von Corona? Welche Möglichkeiten und alternativen Umsetzungsstrategien werden angeboten? Das Bielefelder Team der „Kommunalen Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ hat eine fortlaufend aktualisierte Übersicht zusammengestellt, die eine Auswahl an aktuellen Informationen und Angeboten von Bielefelder Akteurinnen und Akteuren zur Corona-Situation enthält. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Interessierte können sich darüber informieren, wie sie sich engagieren können und finden hilfreiche Links für die Beratung von Neuzugewanderten. 

 

Homelearning spielt auch weiterhin eine zentrale Rolle

Trotz der schrittweisen Öffnung der Schulen spielt Homelearning weiterhin eine wesentliche Rolle. So hat die Landeshauptstadt Hannover während der Osterferien 46 Schulen an die im städtischen Rechenzentrum betriebene Plattform schulen-hannover.de angeschlossen. Die Lernplattform wurde im Rahmen des Pilotprojekts Medienentwicklungsplan im städtischen Rechenzentrum aufgebaut und gemeinsam mit sechs Pilotschulen getestet und weiterentwickelt. Über die Hälfte der 99 Schulen der Landeshauptstadt Hannover sind nun an die Plattform angebunden. Die anderen Schulen betreiben einen eigenen Schulserver.

 

Die VHS-Cloud

Im Berliner Bezirk Neukölln hat auch die Volkshochschule Mitte März vorerst schließen müssen. Unterdessen werden die Teilnehmenden jedoch von ihren Kursleitungen per Telefon, E-Mail, Messenger-Diensten oder auch in der vhs.cloud betreut. Auf der Kommunikationsplattform des Deutschen Volkshochschul-Verbands können komplette Kurse besucht werden.
 
Einen ähnlichen Weg hat auch die Volkshochschule in Gelsenkirchen eingeschlagen. Sie bietet zurzeit eine Reihe spannender Online-Vorträge aus unterschiedlichen Fachgebieten an. 

 

Familientelefon und Berufsberatung erweitert

Die Stadt Mannheim hat ihr Familientelefon seit Anfang Mai 2020 erweitert. Familien mit Kindern und Jugendlichen können sich mit Fragen, Sorgen und Nöten an die Fachkräfte des Jugendamts wenden. Die Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen wie den Psychologischen Beratungsstellen, Sozialen Diensten, der Jugendförderung oder der Amtsvormundschaft geben Tipps, weisen auf Unterstützungsangebote hin oder vermitteln bei Bedarf passgenaue Hilfen. Das Angebot gibt es in verschiedenen Sprachen. Die Agentur für Arbeit in Mannheim hat seit Anfang Mai eine zentrale Hotline eingerichtet, um bei Fragen rund um die Themen Berufsausbildung und Berufsorientierung zu unterstützen.

 

Berlin plant Sommerschulen in den großen Ferien

Berlin wird in der kommenden Sommer- und Herbstpause Ferienschulen einrichten. Kinder und Jugendliche können in dieser Zeit Lernrückstände aufholen. Auf berlin.de heißt es: "Die Sommerschule 2020 richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, die von der Zahlung des Eigenanteils bei Lernmitteln befreit sowie Anspruchsberechtigte nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz (LmB/BuT) sind." Klassenleitungen können aber auch Kinder und Jugendliche für das Programm vorschlagen.

 

Neue Plattform für die Kinder- und Jugendhilfe

Für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe steht eine neue digitale Plattform zur Verfügung, die Unterstützung in der Corona-Zeit bieten soll. Umfangreiche Tools und Praxisbeispiel für die spezifischen Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe werden hier zusammengeführt und vorgestellt. Auch können drängende Fragen adressiert werden.
 


Mehr Freiraum für Kinder durch Spielstraßen

Mehr Bewegung und Sportgelegenheiten im Freien sollen die neu entwickelten temporären Spielstraßen im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg schaffen. Seit Anfang Mai werden ausgewählte Straßenabschnitte zeitweise umfunktioniert und durch sogenannte Kiezlotsen betreut. In einem Bezirk mit wenig Grünflächen eine spannende Entwicklung, die, so das „Bündnis Temporäre Spielstraßen“, auch unabhängig von der Corona-Krise bestehen bleiben soll. Ein Artikel des Tagesspiegels befasst sich mit dem Thema.

 

Mittagessen für Kinder trotz Kita- und Schulschließung

Die Kitaschließungen bedeuten für die Familien zeitgleich den Wegfall eines warmen Mittagessens für ihre Kinder. Die Stadt Hamburg habe dafür eine Lösung: Ab 15. Mai kann das kostenfreie Mittagessen in der Kita abgeholt werden. Geprüft wird derzeit, ob dieses Angebot auch für Hamburger Schülerinnen und Schüler umgesetzt werden kann. Hier geht's zum Artikel des NDR. Die Stadt Potsdam wiederum hat, so ein Beitrag des rbb24, einen Lieferdienst für bedürftige Familien eingerichtet. In Leipzig kann ein warmes Mittagessen über Mittel des Bildungs- und Teilhabepaket übernommen und nach Hause geliefert werden.

 

Zusätzliche Telefonberatung für Eltern

Leipzig erweitert das Bürgertelefon der Stadt. Unter der Hotline kann man sich Beratung einholen zu Themen, die Kinder, Jugendliche und Familien betreffen. Ob Fragen zur Freizeitbeschäftigung für ihre Kinder oder Erziehungstipps – Familien werden hier trotz eingeschränkter persönlicher Kontakte niedrigschwellig und mit einem offenen Ohr unterstützt. Hierfür stehen erfahrene Fachkräfte aus den Bereichen Kindertagesbetreuung, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit an ihrer Seite. 

 

Digitalisierung an Schulen vorantreiben

In Berlin wurden zusätzliche mobile Endgeräte für benachteiligte Schülerinnen und Schüler angeschafft und durch ein neues Leihverfahren verteilt. Auch Düsseldorf macht Tempo bei der Digitalisierung, stellt zusätzliche Endgeräte bereit, aktiviert eine Online-Lernplattform und zieht die Teil-Realisierung des Medienentwicklungsplans vor. 
 


Unterstützung für besonders benachteiligte Schülerinnen und Schüler – das Programm „LernBrücken“  

Kindern und Jugendlichen, die in Risikolagen aufwachsen oder nicht über eine geeignete technische Ausstattung zuhause verfügen, ist ein eigenverantwortliches Lernen kaum oder nur schwer möglich. Um diese Schülerinnen und Schüler mit Lernmaterialien zu versorgen und im häuslichen Lernen zu unterstützen, hat Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie in Berlin, zusammen mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Trägern der freien Jugendhilfe ein neues, bundesweit bisher einmaliges Programm konzipiert. Erste Bausteine für „LernBrücken“ wurden schon in den Osterferien gelegt. Freie Träger der Jugendhilfe kontaktieren Betroffene und bieten ihnen individuelle Lernhilfen an. Mehr zum Programm…

 

Niedrigschwellige Beschäftigungs- und Unterstützungsangebote online  

Mittlerweile haben viele Jugendämter Übersichten auf ihren Homepages zusammengetragen, die auf Beschäftigungsideen und Unterstützungsangebote für Familien verweisen. Der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf stellt umfangreiche Tipps und Hilfestellungen für Familien online zur Verfügung. Zur Übersicht…
 
Die Stadt Gelsenkirchen hat eigens eine neue Website eingerichtet. Hier finden Kinder und Eltern ab sofort aktuelle Tipps, Lernangebote und Empfehlungen zur Unterhaltung. Zusammengestellt haben das Angebot verschiedene Familien- und Bildungspartner der Stadt, u.a. die Gelsenkirchener Kindertagesbetreuung Gekita, die Familienförderung sowie die Referate Umwelt, Jugend, Bildung und Kultur mit dem Kunstmuseum und der Stadtbibliothek. 
 
 

Prüfungsvorbereitungen erleichtern und Laptops ausleihen  

Hamburger Schülerinnen und Schülern ohne entsprechende Geräte können erstmals die schuleigenen Computer für den Hausgebrauch ausleihen. Außerdem dürfen Schülerinnen und Schüler, die sich zu Hause nicht angemessen auf die Abschlussprüfungen vorbereiten können, im Einzelfall einen Unterrichtsraum der Schule nutzen. Rund 7.000 Klassen-, Fach-, Differenzierungs- und Gruppenräume stehen in den weiterführenden Schulen leer.  
 
 

Kostenfreie Bibliotheksnutzung  

An Lesestoff mangelt es nicht in den Kommunen. Viele Stadtbibliotheken bieten eine kostenfreie Nutzung ihrer digitalen Medien an. Ob Berlin, Bielefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Münster, Hamburg oder Stuttgart – mit wenigen Klicks steht den Nutzerinnen und Nutzern ein vielfältiges Online-Angebot zur Verfügung. 
 

Ergänzende Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche

In Stuttgart sind in den vergangenen Monaten eine Vielzahl neuer, kreativer Bildungsangebote zur Begleitung von Kinder und Jugendlichen entstanden. Die Angebote reichen von Lernräumen über die Online‐Plattform „Check‐e.jetzt“ bis hin zu individueller Lernbegleitung. Hier geht es zu weiterführenden Informationen zu den einzelnen Angeboten.