
Für viele Erwachsene klingt es immer noch abstrakt, die Meinung von Kindern und Jugendlichen anzuhören und ernst zu nehmen, sie an kommunalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Doch es hat sich in der Praxis gezeigt, wie gewinnbringend es ist, auch die Ansichten genau dieser Altersgruppe zu berücksichtigen.
Die Publikation „Kinder an kommunalen Entscheidungen beteiligen – Praxisbeispiel und Arbeitsmaterialien“ des Programms Demokratie in Kinderhand gibt Einblicke, wie Kinderbeteiligung in der Praxis aussehen kann. So zeigt eine sächsische Gemeinde die Arbeit ihrer zwei Kinderbürgermeisterinnen. Sie beraten den Bürgermeister dabei, wie man Kinder in geeigneter Weise mitentscheiden lassen kann. Ein anderes Beispiel kommt aus der Stadt Rochlitz. Dort dürfen Schülerinnen und Schüler selbstständig über einen Schülerfonds von 10.000 Euro verfügen.
Zudem liefert die Broschüre einen Überblick über die theoretischen Grundlagen der Beteiligung von Kindern: Was sind die gesetzlichen Grundlagen in Deutschland? Was spricht dafür, Kinder mitbestimmen zu lassen? Wie kann Beteiligung aussehen und wie gelingt sie? Darüber hinaus enthält das Heft Arbeitsmaterialien, die kommunalen Akteuren dabei helfen, eigene Projekte in ihrem Ort umzusetzen.
Demokratie in Kinderhand ist ein Kinderbeteiligungsprogramm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“. Es unterstützt sächsische Kommunen in ländlichen Räumen dabei, Kinder zur Gestaltung ihrer Lebenswelt zu ermutigen und sie bei der Umsetzung eigener Ideen zu begleiten. Demokratie in Kinderhand ist Teil von Stark im Land – Lebensräume gemeinsam gestalten.
Die Broschüre steht kostenfrei zum Download bereit.