Familiengrundschulzentren: Ein Beispiel wie Schule und Jugendhilfe kooperieren

Hände mit Schulheft
Die Dokumentation des Großstadtnetzwerks liegt vor
18.03.2021

Die familiäre Herkunft und Sozialisation beeinflussen erheblich die Leistungen und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Daher ist es wichtig, dass Eltern und pädagogische Fachkräfte zusammenarbeiten, um Kindern Bildungserfolge zu ermöglichen. Die Familienzentren in Grundschulen sind dafür ein innovativer Ansatz. Ihr Konzept im Rahmen eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM) stand im Mittelpunkt des digitalen Großstadtnetzwerks „Kooperation Schule-Jugendhilfe: Strukturlösungen im Sozialraum am Beispiel der Familiengrundschulzentren“ am 3. März 2021. 

In der Veranstaltung näherte sich die Transferagentur für Großstädte dem Thema aus wissenschaftlicher sowie kommunalpraktischer Perspektive. Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey vom Institut Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen gab einen wissenschaftlichen Impuls zur multiprofessionellen Kooperation als Grundlage für die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule sei ein Spannungsfeld mit vielen Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen. Aber: 

Für die Kooperation in der Praxis sollte man sich vergegenwärtigen, dass man letzten Endes Beiträge zu einem gemeinsamen Ziel leistet und dabei durchaus unterschiedliche Teilaufträge, aber auch die gleichen Berechtigungen hat.

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen
Wie das Konzept der Familiengrundschulzentren in der Praxis umgesetzt wird, zeigten die Kommunen Gelsenkirchen und Mönchengladbach. Als landesweit erste Kommune verfolgt die Stadt Gelsenkirchen seit 2014 die Idee der Familiengrundschulzentren auf Grundlage von Familienzentren in Kitas. Unterstützung erhält die Kommune von der Wübben Stiftung. 

Es braucht eine gesamtstädtische Strategie für eine gelingende Kooperation von Schule und Jugendhilfe. Es muss vor Ort auf allen Ebenen gewollt und gewünscht werden, dass man zusammenarbeitet. Sowohl Politik als auch Verwaltung müssen für eine gemeinsame Struktur sorgen und diese auch unterstützen.

Eva Kleinau, Leitung der Abteilung Jugendhilfe-Schule im Referat Kinder, Jugend und Familien, Stadt Gelsenkirchen

Die Stadt Mönchengladbach ist seit 2019 dabei, Familiengrundschulzentren auf- und auszubauen. Die Kommune nutzt dabei ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement, das verbesserte Strukturen und Abstimmungsprozesse zwischen Schule und Jugendhilfe ermöglicht.

Der 1. Bildungs- und Jugendhilfebericht war für uns eine ganz besonders wichtige Grundlage, da damit alle Prozesse auch sozialräumlich betrachtet werden können.

Cora Alyassin, Leitung Regionales Bildungsbüro, Stadt Mönchengladbach

Ausführliche Informationen zu allen Beiträgen der Veranstaltung finden Sie in der Dokumentation des Großstadtnetzwerks. Dort können Sie eine schriftliche Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen, Video-Statements, Präsentationen sowie weiterführende Links und Literaturhinweise abrufen.