
Vortrag von Prof. Dr. Angela Million zur Integrierten Quartiersentwicklung
12.11.2020
Was haben Medien, die Familie, Kitas und Schulen, der Sozialraum und die eigene Freizeit mit Freundinnen und Freunden gemeinsam? Genau – das alles sind Lernwelten. Überall lernen Menschen und bilden sich weiter. Prof. Dr. Angela Million von der TU Berlin fordert im Videobeitrag für die Transferagentur für Großstädte dazu auf, Bildung und Stadtentwicklung auf kommunaler Ebene stärker miteinander zu verzahnen.
Grundlage für die Verknüpfung von Bildung und Stadtentwicklung sei ein umfassendes Bildungsverständnis, so Prof. Dr. Million im Videovortrag, der im Rahmen des digitalen Großstadtnetzwerks „Stadträume für Bildung gestalten – Integrierte Quartiersentwicklung und Lernorte für eine erfolgreiche Bildungsbiografie“ Ende September 2020 entstanden ist. Das bedeute, so Million, dass formelle und informelle Bildungsprozesse und ihre Settings und Orte gleichsam bedeutsam sind und zusammengedacht werden müssen.
Das Quartier sei als „Dritter Pädagoge“ zu verstehen: Denn Bildungsinstitutionen prägen ein Quartier und wirken dabei als Motor für die Quartiersentwicklung: So bieten sie beispielsweise Platz als Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner, kreieren das Image eines Stadtteils maßgeblich mit und geben durch ihre Angebote Impulse nach außen. Die wichtige Rolle des Quartiers spiegelt sich auch in der Tendenz wider, die man in den vergangenen Jahren beobachten konnte. So entwickeln sich verstärkt sozialräumliche Bildungslandschaften, die das Quartier als Lernraum erschließen und pädagogische sowie stadtentwicklungsbezogene Aspekte verknüpfen.
In ihrem Vortrag verweist Prof. Dr. Angela Million auf die Gelingensbedingungen, mit denen Bildung im Quartier gemeinsam weiterentwickelt werden kann. Die ressortübergreifende Zusammenarbeit müsse bereits in der Vorbereitungsphase anfangen – beispielsweise mit der Verständigung gemeinsamer Kooperations-, Entwicklungs- und Qualitätsziele, die dann in einer Arbeits- und Entscheidungsstruktur aufgehen. Bei der Umsetzung bildungsbezogener Stadtentwicklungsprojekte warten jedoch auch einige Herausforderungen. Eine davon sei zum Beispiel die Bereitstellung von Personal- und Finanzressourcen. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, so Prof. Dr. Angela Million, diese Ressourcen ressortübergreifend zur Verfügung zu stellen bzw. zu beantragen. Denn eine der größten Herausforderungen im gesamten Prozess ist: „Leider treffen integrierte Planungen nicht auf integrierte Förderkulissen.“
Welche Aspekte müssen in der Umsetzung von Quartiersentwicklungsprojekten noch beachtet werden, damit sie Erfolg haben? Wo findet Bildung statt und inwiefern hat die Pandemie daran etwas geändert? Prof. Dr. Million bietet im folgenden Videobeitrag einen tiefergehenden Einblick ins Thema.
Video
Integrierte Quartiersplanung, Prof. Dr. Angela Million (TU Berlin), Transferagentur für Großstädte
Video of Integrierte Quartiersplanung, Prof. Dr. Angela Million (TU Berlin), Transferagentur für Großstädte
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