Austausch mit Abstand

Hände, die gestikulieren
Ein Blick in die Praxis
01.09.2020

Letzte Woche Donnerstag hat unser Großstadtfunk – der Community Call zum Thema „Austausch mit Abstand! Wie können Vernetzung, Beteiligung und Transparenz in Zeiten von Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen gelingen?“ stattgefunden. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter unter anderem aus Mönchengladbach, Dortmund, Berlin, Wiesbaden und Düsseldorf.

Bildungslandschaften leben vom Austausch. Mit der anhaltenden Pandemie suchen Kommunen neue, digitale Wege, um in Kontakt zu bleiben mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort. Die Stadt Kiel hat beispielsweise einen lange geplanten Fachtag an die neuen Voraussetzungen angepasst. Auch der Bezirk Eimsbüttel hat eine angesetzte Bildungskonferenz digital umgesetzt und damit eine Hamburger Premiere gefeiert. Im Großstadtfunk berichteten die Organisatorinnen und Organisatoren von Herausforderungen und Erkenntnissen, die anschließend in kleinen Austauschrunden diskutiert und durch die Erfahrungen und Planungen der Teilnehmenden ergänzt wurden.

Referentin Anne Kujau aus Kiel hielt fest: „Wichtig ist, auch in der Vorbereitung von digitalen Formaten auf die Netzwerke zurückzugreifen, denn dafür sind sie da.“  Sie hat bei der Umsetzung ihres Formats auf die Kooperation mit medialen Partnern, wie eine medienpädagogische Einrichtung oder einen offenen Kanal, die über Kompetenzen und die technische Ausstattung verfügen, gesetzt.

Weitere wichtige Aspekte, die die Teilnehmenden im Großstadtfunk diskutiert haben, waren:

  • Durch digitale Veranstaltungen können neue Reichweiten geschaffen und andere Inputgeber hinzugeholt werden.
  • Beim Wechsel von analogen auf digitale Formate müssen Konzeption und Zielsetzung angepasst werden.
  • „Learning by doing“ ist das Motto, dennoch fehlen einige Methodenkenntnisse und die technischen wie personellen Ressourcen, um die Digitalformate noch ansprechender zu gestalten.
  • Online-Formate schaffen eine interne Auseinandersetzung mit den eingeübten Wegen: Routinen werden überdacht und weiterentwickelt (Beispiel: Wechsel von digitalem und analogen Treffen statt sich jeden Monat persönlich zu treffen)


Eine Frage, die offen blieb, ist, wie neue Netzwerke in diesen Zeiten gegründet werden können. Einige Kommunen arbeiten an Vorhaben, die neue Netzwerke und Partner brauchen. Diese können aktuell aber nur online einbezogen werden. Sollten Sie bereits Erfahrungen dazu gesammelt haben, freuen wir uns über einen kurzen Hinweis an: Anne-Kathrin.Gebauer@transferagenturen-grossstaedte.de
 

1. Digitale Bildungskonferenz Hamburg-Eimsbüttel
Unter dem Titel „Nachhaltige Entwicklung in Lokstedt. Kernpunkte des Hamburger Masterplans BNE kennenlernen und Projekte im Stadtteil realisieren“ fand im Mai hamburgweit die erste Online-Bildungskonferenz des Bezirks Eimsbüttel, Stadtteil Lokstedt, statt.

Technische Umsetzung: Zoom
Ablauf: Input, vier Arbeitsgruppen, Plenum, 2 Technik-Checks im Vorfeld
Ziel: Masterplan BNE vorstellen, Wissen vermitteln, gemeinsam erste Projektideen entwickeln
Zielgruppe: Akteurinnen und Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil (mit Bezug zu BNE)

Weiterführende Informationen:    
www.hamburg.de/lbk-lokstedt/13946508/nachhaltige-entwicklung-in-lokstedt/


2. Digitale Fachveranstaltung „Zugänge erleichtern“ der Landeshauptstadt Kiel
Das Bildungsmanagement der Landeshauptstadt Kiel hat einen eintägigen Fachtag in eine asynchrone dreiteilige Veranstaltung überführt und orientiert sich stark an den Interessen und Voraussetzungen der Teilnehmenden.

Technische Umsetzung: GoToMeeting, begleitendes Etherpad, Ethercalc, Mentimeter, Homepage (interner und externer Bereich), On-Demand-Videos und -Material
Ablauf:

  1. On-Demand-Angebote, Live-Arbeitsgruppen, Austauschmöglichkeiten (4. bis 12. Mai 2020)
  2. Transferkampagne On-Demand (Mai bis September 2020)
  3. Präsenzveranstaltung (am 18. September 2020)

Ziel: Transparenz über Rahmenbedingungen schaffen, die Vielfalt anerkennen, die eigene Arbeit reflektieren und Austausch darüber, Bildungsangeboten weiterentwickeln, die stärker auf Diskriminierungsschutz und Chancengleichheit ausgerichtet sind
Zielgruppe: Fachkräfte aus dem Themenfeld Bildung, Integration, zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure

Weitere Informationen:
www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/bildungsregion/fachtag_zugaenge_erleichtern.php